
Da ich immer wieder gefragt werde, was ich gerade lese, wie ich es schaffe so viel zu lesen, woher ich meine Bücher habe, ob ich alles behalte, was ich mir zulege und so weiter, habe ich mich entschlossen, für euch eine kleine Buchstatistik meiner gelesenen Bücher 2019 zu erstellen.
Lesemanöver
Im letzten Jahr habe ich 84 Bücher gelesen – so viele wie noch nie bisher und möglicherweise habe ich in meiner Aufzählung (siehe unten) sogar noch das eine oder andere vergessen. Geschafft habe ich diese Menge, weil ich begonnen habe, jeden Tag sehr konsequent mindestens 30 Minuten zu lesen. Der klassischste Lesemoment überhaupt: abends vor dem Schlafengehen. Da lese ich für gewöhnlich aber wirklich nur ein paar Seiten. Ein bisschen was kommt in den Herbst- und Wintermonaten auch bei der täglichen Straßenbahnfahrerei auf dem Arbeitsweg zusammen, wobei ich leider zunehmend mit Übelkeit zu kämpfen habe und mittlerweile eher Hörbücher höre. Den meisten Lesestoff schaffe ich am Wochenende und selbstverständlich im Urlaub.
Im Laufe der Zeit habe ich zudem herausgefunden, dass ich besser im Lesefluss bleibe, wenn ich mir die dicken Wälzer für freie Tage aufspare und unter der Woche zu kürzerer Lektüre greife. Wenn ich mich nämlich über Wochen Häppchen für Häppchen durch mehrere hundert Seiten nage, verliere ich unterwegs oftmals das Interesse, weil es mir zu langsam vorangeht. Ein Roman von irgendwas um die 200 Seiten ist hingegen genau die richtige Wahl für ein Montag-bis-Freitag-Lesemanöver.
Kein Bleiberecht

Der Löwenanteil der Bücher, die ich 2019 gelesen habe, stammte aus meinem persönlichen Eigentum. Darunter fasse ich alles zusammen, was auf diversen Wegen (nicht weniges schon vor 2019) in meinen Besitz gekommen ist: Tausche, Geschenke, Rezensionsexemplare und natürlich Käufe. Ein Viertel dieser Bücher habe ich nach dem Lesen wieder abgestoßen, aber auch von den noch verbleibenden wird kaum eines dauerhaftes Bleiberecht bekommen, weil ich – trotz aller Liebe für Bücher – nicht unter Besitztümern ersticken möchte. Aus demselben Grund werde ich künftig auch versuchen, die Ausleihquote zu erhöhen. Ein gutes Händchen habe ich für die Menge der Rezensionsexemplare bewiesen: etwa eins pro Monat, und ich denke das werde ich so beibehalten, tendenziell sogar eher etwas weniger anfragen.
Recensio
Unter dem Hashtag #käthesbuchrückschau gebe ich auf Instagram einen monatlichen Leserückblick, in dem ich in sehr wenigen Worten meine Eindrücke zu den jeweils gelesenen Büchern zusammenfasse. Ausführliche Rezensionen schreibe ich nicht ganz so häufig, doch immerhin die Hälfte aller Bücher des letzten Jahres bekamen einen eigenen Beitrag, davon 34 auf diesem Blog. Das ist zwar mehr als ich selbst angenommen hätte, dennoch möchte ich dieses Jahr versuchen, das noch ein bisschen zu steigern und vor allem aber zügiger zu rezensieren, also die Zeit zwischen Leseabschluss und Beitrag zu verkürzen. Andererseits ist es so, dass vor allem Bücher, die mir gefallen haben, eine lange Nachwirkzeit zeigen und ich diese gerne auskoste, bevor ich mich an eine Kritik setze.
Von A bis W
Zunächst hatte ich vorgehabt, einen Beitrag über die Tops und Flops des letzten Jahres zu schreiben, aber da ich mich nun für diese kleine, nüchterne Buchstatistik entschieden habe, nehme ich von dieser Idee wieder Abstand. Stattdessen seht ihr nachfolgend meinen gesamten Lesestoff 2019 in alphabetischer Reihenfolge. Alle Rezensionen sind verlinkt und Bücher, die es mir besonders angetan haben, sind zusätzlich mit einer Raute markiert.
Alan Bennett: Die souveräne Leserin
André Aciman: Fünf Lieben lang
Angela Lehner: Vater unser
Angelica Ammar: Die Zeit der grünen Mandeln
Auguste Hauschner: Der Tod des Löwen
Axel Hacke: Nächte mit Bosch
Azar Nafisi: Reading Lolita in Tehran
Bee Wowlatt, May Witwit: Talking about Jane Austen in Baghdad 🔹
Bianca Bellová: Am See
Brooke Davis: Noch so eine Tatsache über die Welt
Carmen M. Machado: Ihr Körper und andere Teilhaber 🔹
Castle Freeman: Männer mit Erfahrung 🔹
Christine Ockrent (Hg.): Schwarzbuch zur Lage der Frauen
Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall
David Sedaris: Calypso
Davit Gabunia: Farben der Nacht
Dennis Lehane: Der Abgrund in dir
Dino Buzzati: Die Tatarenwüste
Doris Lessing: Katzenbuch
Ela Angerer: Und die Nacht prahlt mit Kometen 🔹
Elke Heidenreich: Erika
Emil Hackl: Acht Tage bis Montag (abgebrochen)
Erich Fried: Du schöne Welt, es geht ans End
Ewald Arenz: Alte Sorten
Ferdinand von Schirach: Der Fall Collini
Fernanda Melchor: Saison der Wirbelstürme 🔹
Friedrich Ch. Delius: Die Birnen von Ribbeck
Friedrich Kautz: Der Malfisch
Geir Gulliksen: Geschichte einer Ehe
Gudrun Mebs: Petersilie Katzenkind
Hanna Krall: Herzkönig 🔹
Haruki Murakami: Birthday Girl
Herta Müller: Heute wär‘ ich mir lieber nicht begegnet
Herta Müller: Reisende auf einem Bein
I.K.H. Mette Marit, Geir Gulliksen (Hg.): Heimatland
Iva Procházková: Die Nackten
Jan Neruda: Geschichten aus dem alten Prag
Jan Novák, Jaromír 99: Zátopek
Jane Gardam: Weit weg von Verona
Jaroslav Rudiš, Jaromír 99: Alois Nebel
Jaroslav Rudiš: Winterbergs letzte Reise 🔹
Jean Echenoz: Laufen
Johanna Adorján: Geteiltes Vergnügen
Josef Kolář: Kater Schnurr mit den blauen Augen
Jostein Gaarder: Genau richtig
Karin Kalisa: Sungs Laden
Katerina Poladjan: Hier sind Löwen
Kim Thúy: Der Geschmack der Sehnsucht 🔹
Lina Muzur (Hg.): Sagte sie
Lizzie Doron: Der Anfang von etwas Schönem
Lizzie Doron: Es war einmal eine Familie
Lizzie Doron: Ruhige Zeiten 🔹
Lotta Elstad: Mittwoch also (abgebrochen)
Luisa Stömer, Eva Wünsch: Ebbe & Blut
Madeline Miller: Circe 🔹
Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann 🔹
Mark Thompson: El Greco und ich
Markéta Pilátová: Mein Lieblingsbuch 🔹
Martin Becker: Warten auf Kafka
Matthias Nawrat: Die vielen Tode unseres Opas Jurek 🔹
Mercé Rodoreda: Der Garten über dem Meer
Miriam Gebhardt: Als die Soldaten kamen
Mona Høvring: Was helfen könnte 🔹
Nina Lykke: Aufruhr in mittleren Jahren
Olga Tokarczuk: Gesang der Fledermäuse
Patricia Highsmith: Katzengeschichten
Philippe Besson: Hör auf zu lügen
Přeymsl Pitter: Unter dem Rad der Geschichte 🔹
Radka Denemarková: Ein Beitrag zur Geschichte der Freude
Rolando Villazón: Lebenskünstler
Sarah Kuttner: Kurt
Sarah Moss: Gezeitenwechsel
Sibylle Lewitscharoff: Killmousky
Sophie van der Linden: Eine Nacht, ein Leben
Stanislav Komárek: Kaplans Traum
Stig Sæterbakken: Durch die Nacht
Susanne Koelbl: Zwölf Wochen in Riad
Svealena Kutschke: Stadt aus Rauch 🔹
Tom Blass: Die Nordsee 🔹
Václav Havel: Angst vor der Freiheit
Walter Moers: Das Labyrinth der träumenden Bücher
Walter Moers: Der Bücherdrache
Walter Moers: Weihnachten auf der Lindwurmfeste
William Melvin Kelley: Ein anderer Takt